Text von Johannes Mann
Am 19.01.13 demonstrierten rund 25.000 Menschen in Berlin für eine grundsätzliche Veränderung der Agrarpolitik. Insbesondere richtete sich der friedliche Protest gegen die immer stärker zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft und die damit einhergehenden Probleme: Tierquälerei, Vergiftung von Böden und Lebewesen durch Pestizide und Chemikalien, antibiotikaresistente Keime in Nahrungsmitteln, billige Dumpingimporte in Entwicklungsländer, Gentechnik und Patente auf Lebewesen, Abholzung der Regenwälder für Futtermittel und Palmöl und unzählige mehr. Die vielfältigen Forderungen, Kritiken und Anregungen wurden auf zahlreichen Postern, Bannern, Schildern und durch kreative Verkleidungen zur Schau getragen. Auch die etwa 50 anwesenden FÖJlerInnen, die aus ganz Deutschland gekommen waren, marschierten mit verschiedenen Schildern und einem großen Banner vor der Brust durch das Berliner Regierungsviertel. „FÖJlerInnen für konsequent ökologische Landwirtschaft“, stand darauf geschrieben. Konsequenz bedeutet in diesem Falle, wie auf der offiziellen Website des „Wir haben es Satt“-Bündnisses, zu lesen ist: „(…)nicht die Interessen der Industrie in den Mittelpunkt der Politik zu stellen sondern die Interessen von Verbrauchern und Landwirten, der Tiere sowie des Natur- und Umweltschutzes.“
Je weiter sich jeder Einzelne von uns von einer Gesellschaft, in der es in erster Linie um Profit geht, distanziert und sich für eine Welt einsetzt, in der Ethik und Moral über dem Geld stehen, desto schneller wird die Menschheit einen Weg einschlagen, der unsere Erde retten kann. Denn wie ein weiteres, auffälliges Schild auf der Demo verkündete: „Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein!“
Gut und wichtig, dass auch Vertreter aus dem FÖJ an diesem Tag in Berlin ihren Beitrag zum Erfolg der Demonstration geleistet haben. Aber jetzt, wo die Demonstration vorbei ist und jeder in seinen persönlichen Alltag zurückgekehrt ist, sollten wir die vielen guten Ideen und Vorsätze mitnehmen. Denn nach der Demo ist vor dem Handeln: Wir können bewusster einkaufen und dabei mehr Wert auf Regionalität und Saisonalität legen, kein Palmöl benutzen, unseren Konsum von tierischen Produkten überdenken und Konzerne meiden, die aufgrund von Profitgier Verbrechen an allen Lebewesen dieser Erde verüben. Mit solchen Entscheidungen wirst du nicht nur Mutter Erde etwas Gutes tun, sondern in erster Linie dir selbst – Denn du bist, was du isst.