Was treiben die Bundessprecher eigentlich so?

Sechs Monate des FÖJ sind bereits um – eine persönliche Bilanz zu der Arbeit von uns fünf Bundessprechern
von NaniBundessprecher

Am 03. November 2012 wurden wir fünf – Crispin, Eva, Johannes, Ole und ich – von den rund 40 Landessprechern aller Bundesländer zu den bundesweiten Vertretern aller 2.700 FÖJler gewählt.

Wir hatten alle wahnsinnigen Respekt vor dieser gewaltigen Aufgabe, unsere Vorgänger bereiteten uns jedoch gut darauf vor. Wir haben jeder einen Ordner voll mit Informationen, Protokollen und wichtigen Adressen bekommen. Die vier haben uns den Einstieg wirklich leicht gemacht und uns viele wertvolle Tipps mit auf den Weg gegeben. Zum Beispiel, dass wir wirklich jede Woche eine Telefonkonferenz bräuchten,  uns einen gemeinsamen Online-Kalender anlegen sollten, wie wir Kostenaufstellungen machen, was wir als nächstes tun sollten und und und.

Sonja und Britta, unsere beiden “Bundessprecher-Betreuerinnen” haben uns dann auch direkt mit Terminen und Organisatorischem konfrontiert:

– Vom 19.-21.11. ist das BAK-Jahrestreffen in Schwerin, da können zwei von euch mit,
– Anfang März ist die nächste BDK – seid ihr mit dem Haus hier zufrieden, oder wollt ihr ein neues raussuchen?
– Möglichst schnell solltet ihr eurer erstes Bundessprechertreffen organisieren und dafür eine Kostenaufstellung ans BAFzA (Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben) schicken.

Direkt zwei Tage später hatten wir unsere erste Telefonkonferenz, haben geklärt, wer nach Schwerin fährt, wollten die nächste BDK im selben Haus veranstalten (das Essen ist einfach unschlagbar!) und haben uns schon die ersten Gedanken zum Treffen gemacht.
Wir waren über Nacht Betreuer unserer Facebook-Seite, sollten Steckbriefe erstellen,
haben den Blog und die offizielle Bundessprecher-Mailadresse übernommen und eine Anfrage von einer neu entstehenden Fachzeitschrift zum Thema Freiwilligendienste erhalten, einen Gastbeitrag zu verfassen. Haben wir dann natürlich auch. Erscheinen wird die Zeitschrift wohl im März.

BAK-treffenEva und ich waren in Schwerin und haben dort unter anderem viele Infos zur Bund Länder Klausur Tagung zu Freiwilligendiensten bekommen. Dort treffen sich einmal im Jahr Vertreter des BMFSFJ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und des BAFzA, sowie die Ländervertreter der Freiwilligendienste. Bis 2010 durften auch die Sprecher der Träger und die Bundessprecher daran teilnehmen, danach aus Zeitmangel nicht mehr.
Gegen diesen Rausschmiss müssen wir vorgehen, haben wir uns gedacht, weiter Material dazu gesammelt und uns etwas ausgedacht – später mehr dazu.

Wir haben beschlossen, das erste Bundessprechertreffen im Januar in Berlin stattfinden zu lassen und es an die “Wir haben es satt” Demo zu knüpfen. Dafür haben wir ein Programm ausgearbeitet, eine Unterkunft gesucht, eine Kostenaufstellung angefertigt und diese vom BAFzA bestätigen lassen.

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Noch bevor das erste Bundessprechertreffen stattfand, haben wir schon das zweite geplant. Das findet übrigens dieses Wochenende in München statt. Also wieder Programm, Unterkunft, Kosten. Nebenbei durften wir natürlich auch die 2. BDK nicht vergessen:
Programm planen, Einladungen schreiben, wer soll Referent sein? Referenten einladen und bestätigen lassen. Als sich nach Ablauf der von uns gesetzten Anmeldefrist leider nur etwa die Hälfte aller Landessprecher gemeldet hatten, mussten wir hinterherrennen und telefonieren. Jetzt sieht’s zum Glück langsam ganz gut aus. Wie war das noch mit den Referenten? Müssen wir die mit angeben beim BAFzA? Bekommen die Fahrt und Unterkunft erstattet? Was genau müssen wir dafür machen? Was ist eigentlich mit einer Kostenaufstellung? Alles Fragen, die geklärt werden mussten.

Wir haben dem BAFzA eine komplette Jahresterminübersicht inklusive Kostenprognose aufgestellt und unsere “Politikerwoche“ im Juni bereits geplant. Das ist eine Woche, die zum Ende des Jahres stattfindet, wenn die Bundessprecher sich thematisch gut eingearbeitet haben, um dann in Berlin mit Abgeordneten von möglichst jeder Fraktion zu sprechen, die in irgendeiner Art für das FÖJ zuständig sind und sich auskennen. Dort wird dann über FÖJ-Politik, Partizipationsmöglichkeiten und Forderungen diskutiert. Wir haben schon von vier von fünf Fraktionen eine Zusage – alle in derselben Woche. Ich kam mir übrigens ziemlich cool vor, als ich zur Terminbestätigung ständig Anrufe aus dem Bundestag entgegen nehmen durfte. 😉

Neben der ganzen Arbeit gilt auch weiterhin: Jede Woche telefonieren (manchmal tun wir das sogar 2x und wir haben immer genügend wichtige Themen), die FÖJler über die Landessprecher durch Mails, Blog und Facebook auf dem Laufenden halten, Kontakt zu den Trägern halten, Kontakt zu den Landessprechern und den Arbeitskreisen halten, Infos zusammentragen und auswerten und natürlich auch zusammen rumalbern und Spaß haben – das darf echt nicht zu kurz kommen.

Ich habe mir dann die Aufgabe zu Herzen genommen, diesem Blog hier mal eine benutzerfreundlichere Oberfläche zu verleihen (schöner als vorher, oder?), ihn inhaltlich upzudaten und einen Downloadbereich ins Leben zu rufen, für den ich überall Konzepte und sonstigen Krams gesucht hab. Ernesto, der diesen ganzen foej.net-Server hier übrigens seit einer halben Ewigkeit betreut, meinte, unser Jahrgang ist im Forum und im Blog einfach wahnsinnig aktiv, wir hätten die Nutzung massivst gesteigert und er könne sich vor Anfragen der Landessprecher, die alle eine foej.net-Mailadresse haben wollen, gar nicht mehr retten. So hohes Interesse daran gab es wohl noch nie. Ihn kennt übrigens jeder irgendwie aber kaum jemand hat ihn schon einmal zu Gesicht bekommen. Deshalb wird er auf unserer nächsten BDK im März dabei sein! Der Server wird durch einen Antrag von uns nun sogar vom BAFzA bezahlt.
Ernesto meinte noch sowas wie: „Ach, das klappt nie, das braucht ihr gar nicht erst probieren“.

Wir Bundessprecher sind nebenbei aber auch noch Landes- und Gruppensprecher und dürfen die Arbeit auf Landesebene nicht vernachlässigen – ist ja klar.
Oh und jetzt hoch aktuell: der Bundesaktionstag! Der plant sich auch nicht von selbst.
Dabei brauchen wir übrigens dringend eure Unterstützung!

Eva und ich waren am 08.02. in Wiesbaden bei Volunta (FSJ- und FÖJ-Träger) und haben mit denen und dem Stellvertreter des hessischen Landeschefs des Deutschen Roten Kreuzes über die Bund-Länder-Klausur-Tagung diskutiert. Wir haben erklärt, was das Sprechersystem eigentlich ist, was die Sprecher so machen, was unser Anliegen bezüglich der Tagung ist, was wir für den Bundesaktionstag planen und wir haben uns klar und deutlich für die Einführung eines Sprechersystems in anderen Freiwilligendiensten ausgesprochen. Es ist echt sinnvoll, als Sprecher guten Kontakt zu seinem Träger zu behalten. Die FÖJler kommen und gehen in jedem Jahr neu – die Träger aber bleiben und können Erfahrungen und Tipps weitergeben.
Zu der Tagung gibt es hoffentlich bald Neuigkeiten – ist alles noch top secret was wir grad machen. 😉

Zum Bundesaktionstag erfahrt ihr nächste Woche mehr wenn wir unser 2. Bundessprechertreffen in München hatten; das Datum könnt ihr euch aber schon einmal dick und rot im Kalender anstreichen: Samstag der 22.06. in Berlin! Und schon vom 01.-03. März ist die 2. Bundesdelegiertenkonferenz, auf der alle Landessprecher dann ein zweites Mal in Hannover zusammen treffen.

Treffen über Treffen und Arbeit über Arbeit.
An dieser Stelle erlaub ich mir dann auch mal ein Eigenlob:
Wir fünf sind ein unglaublich hoch motiviertes, engagiertes Team!
Wir arbeiten super zusammen, schätzen unsere Arbeit gegenseitig wert und verstehen uns auch neben der Arbeit total gut. Ich bin wirklich froh darüber, euch als Partner zu haben, auf die ich mich verlassen kann. Die Arbeit ist echt nicht immer ganz einfach und sie erfordert viele Nerven und Geduld, viel Fingerspitzengefühl, Organisationstalent, Flexibilität, Zuverlässigkeit, Reflektionsfähigkeit und vor allem viel, viel Zeit! Dass wir so gut miteinander klar kommen, dass wir diese Eigenschaften mitbringen, uns gut ergänzen und verständnisvolle, stolze Einsatzstellen haben, die uns die Zeit für die Sprecherarbeit geben, das merkt man auch, glaube ich, anhand der vielen Dinge, die wir bis jetzt schon geleistet haben. Ihr werdet es aber auch weiterhin merken, denn wir haben noch viel vor! Auf das nächste halbe Jahr! 🙂