Vor knapp einem Monat haben die FÖJ Bundessprecher mit einem Appell und einer Pressemitteilung kritisiert, dass sie nicht zur Tagung zwischen Bund und Ländern eingeladen werden, die im Mai stattfinden wird und nun „Klausurtagung Freiwilligendienste“ heißt. Der Bundesarbeitskreis FÖJ (BAK), in dem die meisten FÖJ-Träger vertreten sind, unterstützt dieses Anliegen und auch einige Ländervertreter der Landtage setzen sich für die Bundessprecher ein. Auch die Landessprecher im FÖJ stehen hinter den Bundessprechern und haben ihrerseits ihrem jeweiligen Landtag signalisiert, dass sie für die Wiedereinladung der Bundessprecher zur Klausurtagung sind.
Herr Dr. Kreuter, an den der Appell persönlich gerichtet war, hat den Bundessprechern bis heute keine offizielle Antwort zukommen lassen. Weder vom BMFSFJ (zuständiges Ministerium), noch vom BAFzA (Zentralstelle Freiwilligendienste) kam irgendeine Antwort, geschweige denn eine öffentliche Reaktion. Von verschiedenen Seiten heißt es, intern sei bereits gegen die Einladung der Bundessprecher zur diesjährigen Tagung abgestimmt worden – genaue Ergebnisse sind jedoch nirgends zu finden.
Heute tagen der BAK, der sich im obigen Anliegen für die Bundessprecher ausspricht, und die Ländervertreter in Kassel. Aber auch an dieser Tagung dürfen die Bundessprecher nicht teilnehmen. Es gab keine offizielle Information, dass diese Tagung überhaupt stattfindet, es kam keine Einladung – und auch auf Nachfrage wurde die Möglichkeit der Teilnahme abgelehnt.
Die Bundessprecher kritisieren die mangelnde Transparenz in der Freiwilligendienstpolitik und die mangelnden Partizipationsmöglichkeiten der Sprecher. Es gibt Tagungen, aber keine Informationen darüber, es werden keine Protokolle bereitgestellt, die Bundessprecher werden gar nicht in die Arbeit auf Bundesebene mit einbezogen.
Dabei heißt es auf der Seite vom BMFSFJ:
„Im FÖJ werden Partizipation und Mitgestaltung groß geschrieben. Es gibt ein etabliertes Sprechersystem aus gewählten Bundesdelegierten und Bundessprecherinnen und -sprechern. Sie vertreten die Interessen der Freiwilligen im FÖJ gegenüber den Trägern und den öffentlichen Institutionen.“
Um ihre Aspekte trotzdem in die Tagung einzubringen, haben sie dem BAK Vorstand und den Ländervertretern gestern ein Papier zugeschickt, das nicht nur die Arbeit der Bundessprecher vorstellt, sondern auch ihre Standpunkte zu einzelnen FÖJ-politischen Themen aufzeigt.
Die Bundessprecher hoffen, dass ihre Themen so trotzdem in die Tagung gelangen – auch wenn sie nicht selbst dabei sein dürfen.