Nordrhein-Westfalen: FÖJ an einem Naturschutzhof

Heute berichtet Ronja aus Nordrhein-Westfalen über ihr FÖJ an einem Naturschutzhof.

 

Ich habe mich für ein FÖJ entschieden, weil ich mir nach dem Abitur eine Auszeit gönnen und mir in Ruhe überlegen wollte, was ich künftig mit meinem Leben anfangen will.

In meiner Einsatzstelle, dem Naturschutzhof, fühle ich mich sehr wohl und ich verstehe mich auch mit der anderen FÖJlerin und dem Bundesfreiwilligen sehr gut.

Unsere Arbeit ist sehr vielfältig. Wir planen und betreuen Umweltbildungsveranstaltungen für Kinder zu verschieden Themen mit und haben auch eine regelmäßige Kindergruppe, die wir alleine leiten. Außerdem helfen wir bei der Pflege und Neugestaltung des 2 ha großen Gartengeländes. Dazu gehören gärtnerische Arbeiten, aber auch handwerkliche Tätigkeiten, wie das verarbeiten von Holz in unterschiedlicher Form. Auf dem Gelände wurden, unter anderem, verschiedenste Lebensräume für, teils seltene, Pflanzen und Tiere im Kleinen nach empfunden, z.B. das Moorbeet, in dem unter anderem Sonnentau wächst, oder der Magerrasen, an dessen Rand Eidechsen leben.

Da der Hof zum NABU gehört, haben wir auch schon außerhalb des Hofes gearbeitet. Wir haben z.B. im Herbst bei der Obsternte auf den, vom NABU betreuten, Streuobstwiesen geholfen, was immer ziemlich viel Spaß gemacht hat. Für den Verkauf des Obstes, sowie anderer Naturprodukte und Nisthilfen, sind ebenfalls  wir zuständig. Während Ernte und Verkauf haben wir viel über alte Apfelsorten, den  Umgang mit Obstbäumen und den Wert von Streuobstwiesen gelernt.

Überhaupt gibt es hier viele Menschen, die daran interessiert sind uns etwas bei zu bringen und uns Wissen zu vermitteln, sowohl z.B. über den richtigen Umgang mit Werkzeug als auch über die Natur.

Auf dem Hof arbeiten in wechselnder Zusammensetzung  viele verschiedene Menschen. Die Alterspanne reicht vom jüngsten FÖJler bis ins fortgeschrittene Rentenalter, es gibt viele Ehrenamtliche, aber auch Festangestellte und nicht alle sind jeden Tag da. Das ist manchmal anstrengend, es kann aber auch sehr interessant sein, weil jeder andere Erfahrungen und Ideen mitbringt.

Durch den Umgang mit den Mitarbeiten, den Kindern und auch den Kunden und Besuchern auf dem Hof bekommt man außerdem ein besseres Gespür dafür, wie man mit unterschiedlichen Menschen umgehen muss.

Die FÖJ-Seminare sind auch immer richtig gut und auch eine nette Abwechslung zum Alltag in der Einsatzstelle. Die Themen die dort behandelt werden sind immer  interessant und werden auch abwechslungsreich vermittelt, wohl nicht zu Letzt weil ja immer jemand aus der Gruppe mit vorbereitet.  Teils werden Inhalte zusammen erarbeitet, es gibt Aktionen zum selbst ausprobieren, Filme zum Thema, Referenten von außerhalb (z.B. von Geoscopia-Umweltbildung oder den Lumbricus Umweltbus) und Exkursionen (z.B. zum Braunkohletagebau), aber immer in der richtigen Mischung, so dass es nicht langweilig wird.

Außerdem gibt es auf jedem Seminar eine Einsatzstellen-Besprechung, bei der man sich austauschen und mit dem Teamern Probleme besprechen kann und eine Einheit zur Berufsorientierung, die wirklich hilfreich ist. Ich selber, weiß deshalb endlich was ich studieren will. Das Zusammensein mit so vielen anderen FÖJlern macht echt Spaß und es tut gut sich über die Einsatzstellen austauschen zu können. Freizeit hat man natürlich auch, die man dann abends z.B. gemütlich zusammen am Lagerfeuer verbringen kann. Das mit dem Kennen lernen beim ersten Seminar ging bei uns auch ganz schnell, so dass wir am zweiten Tag schon das Gefühl hatten und schon lange zu kennen und haben uns am Ende schon darauf gefreut uns wieder zu sehen. In unserer Gruppe verstehen sich trotz noch so großer Unterschiede auch alle gut und respektieren jeden aus der Gruppe.

Ich kann ein FÖJ jedem nur empfehlen, ich selber hab es noch keinen Tag bereut.

Man kann dabei so viele wertvolle Erfahrungen sammel und  hat die Chance sich selbst die eigenen Fähigkeit in einem neuen Umfeld  kennen zu lernen.  Außerdem bekommt man einen anderen Blick auf die Dinge, alleine schon, weil man aus seinem gewohnten Umfeld rauskommt, und zur beruflichen Orientierung ist ein FÖJ auch wirklich gut.

 

Mehr zum FÖJ in Nordrhein-Westfalen gibt es unter http://www.foej.lvr.de/ und http://www.lwl.org/LWL/Jugend/foej/

2 Antworten auf „Nordrhein-Westfalen: FÖJ an einem Naturschutzhof“

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