FÖJ als Projektjahr

Das FÖJ als Projektjahr

Konzept zur Umsetzung und Finanzierung von FÖJ-Projekten

Das selbst gestaltete und organisierte Projekt im eigenen Freiwilligen Ökologischen Jahr wird in jedem Bundesland unterschiedlich eingebunden und gefördert. Allerdings war dies eine der ursprünglichen Ideen hinter unserem ökologischen Bildungsjahr und spielt noch immer eine zentrale Rolle: Die Freiwilligen erlangen in der Umsetzung eines eigenen Projektes wertvolle Möglichkeiten, erste Erfahrungen in Selbstorganisation und Projektmanagement zu sammeln. Wir möchten alle FÖJler*innen dazu befähigen, dieses einem eigenen Projekt innewohnende Potenzial auszuschöpfen.

Um die Umsetzung einfach und bedarfsorientiert zu gestalten, müssen verschiedene Voraussetzungen gegeben sein. Das ist zum einen ein inhaltlicher Rahmen. Das Projekt sollte seinen thematischen Schwerpunkt im ökologischen Bereich haben, da es eine Ergänzung zur regulären Tätigkeit in den Einsatzstellen ist. Damit sollen junge Erwachsen basierend auf ihren
eigenen Interessen Gestaltungsfreiraum bekommen, in welchem sie  beispielsweise das Gelernte aus dem Alltag kreativ umsetzten und anwenden. Da das FÖJ auch ein Dienst an der Gesellschaft ist, sollte ein Projekt auch gesellschaftsdienlich sein können und zum Beispiel im Bereich der Umweltbildung oder Bildung für Nachhaltige Entwicklung liegen.

Zum anderen muss ein konzeptioneller Handlungsrahmen gegeben sein. Dazu
gehören vier Grundbausteine:

  1. Grundverständnis des FÖJ
    1.1 Als Jugendfreiwilligendienst stellt das FÖJ einen Dienst an der Gesellschaft dar und ist gleichermaßen ein ökologisches und politisches Bildungsjahr.
    1.2 Das Freiwillige Ökologische Jahr ist auch als Projektjahr zu verstehen.
  2. Freiraum für Projektentwicklung
    2.1 Zur Entwicklung und Umsetzung von FÖJ Projekten muss den Freiwilligen
    Freiraum und Vertrauen gelassen und gewährleistet werden.
    2.2 Dem*Der Freiwilligen soll eine angemessene Menge an Arbeitszeit zur Planung und Durchführung des Projekts zur Verfügung stehen. Welche Zeitressourcen angemessen sind, entscheiden Träger und Einsatzstelle im Dialog und orientieren sich dabei stark an den Wünschen des*der Freiwilligen.
    2.3 Die Vorbereitung und Umsetzung eines angemessen dimensionierten Projekts darf nicht an fehlenden finanziellen Mitteln scheitern. Welcher Betrag angemessen ist, entscheidet das Gremium, welches die Finanzen verwaltet und vergibt.
  3. Konzeption des FÖJ Projektes
    3.1 Ziel der Projektarbeit ist die Persönlichkeitsbildung und Entfaltung der
    Teilnehmenden. Diese kann einen ökologischem Schwerpunkt oder Schwerpunkte in den Bereichen Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung haben. Denkbar ist auch ein politischer Schwerpunkt, beispielsweise in der politischen Bildung oder Demokratiepädagogik.
    3.2 Effektive Planung sowie erfolgreiche Umsetzung sind nicht die Maxime eines FÖJ-Projekts, sondern vielmehr der Lernprozess und die persönliche Entwicklung.
    3.3 Thema des Projekts bestimmen primär die Teilnehmenden selbst, stimmen sich dabei aber mit den Einsatzstellen und Trägern ab.
    3.4 Das Projekt wird begleitet durch die Hilfestellung und das Methodentraining auf Seminaren, sowie die Hilfestellung durch die Anleiter*innen in den Einsatzstellen. Ziel ist eine gute Begleitung, Beratung und Unterstützung.
  4. Finanzierung der Projekte
    4.1 Jede teilnehmende Person muss unabhängig von der finanziellen Stärke der Einsatzstelle die Möglichkeit haben, Projekte umzusetzen.
    4.2 Es wird durch den FÖJ-AKTIV e.V. ein generelles FÖJ-Budget beim
    Bundesministerium für Umwelt beantragt, von welchem die FÖJler*innen finanzielle Unterstützung erhalten können. Das Budget wird von Vertreter*innen des FÖJ-AKTIV e.V. verwaltet.
    4.3 Die Freiwilligen können durch formlose Anträge die benötige Summe Geld
    erbitten. Ein Gremium aus Sprechenden, FÖJ-AKTIV- und FÖF e.V.-Vertretenden wird über die Vergabe und Höhe der Geldbeträge entscheiden.